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Selbstfürsorge im Urlaub – Zwischen Erholung und Entspannungsdruck

Die Sommermonate sind für viele Menschen die Zeit des Jahres, in der sie sich nach Erholung und Entspannung sehnen. Endlich Urlaub, endlich durchatmen, endlich Zeit für sich selbst. Doch oft geht mit der Vorfreude auf den Urlaub auch ein hoher Erwartungsdruck einher. Wir hoffen, dass die freie Zeit all unsere Probleme löst und wir erholt und zufrieden in den Alltag zurückkehren. Doch was, wenn die ersehnte Erholung ausbleibt und der Urlaub nicht die erwünschte Wirkung zeigt?

Foto von Kaylee Garrett auf Unsplash
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Selbstfürsorge im Urlaub

Gerade im Urlaub, wenn wir endlich Zeit für uns haben, ist Selbstfürsorge besonders wichtig. Doch anstatt uns unter Druck zu setzen, jeden Tag mit Aktivitäten zu füllen und möglichst viel zu erleben, sollten wir uns erlauben, uns einfach zurückzulehnen und zu sein. Selbstfürsorge im Urlaub kann bedeuten:

Foto von Jared Rice auf Unsplash
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·         Auf den eigenen Rhythmus hören: Lassen Sie sich nicht von äußeren Erwartungen leiten, sondern hören Sie auf Ihre innere Stimme. Schlafen Sie aus oder legen Sie sich hin, wenn Sie erschöpft sind, und gönnen Sie sich Pausen, wenn Sie sie brauchen.

 

·         Sich Zeit für sich selbst nehmen: Nutzen Sie die freie Zeit, um Dinge zu tun, die Ihnen guttun. Das kann ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur sein, ein Buch, das Sie schon lange lesen wollten, oder einfach Zeit zum Nichtstun.

 

·         Achtsamkeit üben: Seien Sie ganz im Moment präsent. Genießen Sie bewusst die kleinen Dinge – den Sonnenuntergang, das Rauschen des Meeres oder den Geschmack eines guten Essens.

 

 

·         Digitale Auszeiten nehmen: Nutzen Sie den Urlaub, um bewusst Abstand von digitalen Geräten zu nehmen. Schalten Sie das Handy für einige Zeit aus und genießen Sie die ungeteilte Aufmerksamkeit für sich und Ihre Umgebung.

Wenn die Erholung ausbleibt

Doch was tun, wenn trotz freier Zeit und guter Vorsätze die ersehnte Erholung ausbleibt? Wenn der innere Druck, sich zu entspannen und eine „perfekte“ Zeit zu haben, eher zu Stress als zu Erholung führt?

 

Zunächst einmal ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass es normal ist, wenn der Urlaub nicht alle Probleme löst. Erholung lässt sich nicht erzwingen, und manchmal braucht es einfach Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Anstatt sich unter Druck zu setzen, sollten wir uns selbst mit Mitgefühl und Verständnis begegnen, wobei die folgenden Anregungen helfen können:

 

·         Erwartungen hinterfragen: Überprüfen Sie Ihre Erwartungen an den Urlaub. Sind die Erwartungen und Vorsätze realistisch umsetzbar? Oder setzen Sie sich vielmehr selbst unter Druck, eine perfekte Zeit haben zu müssen?

·         Sich Raum für Gefühle geben: Erlauben Sie sich, auch im Urlaub alle Gefühle zu haben – Freude, Entspannung, aber auch Unruhe oder Stress. Akzeptieren Sie, dass nicht immer alles perfekt sein muss.

·         Kleine Schritte der Selbstfürsorge: Bleibt die große Erholung aus, können Sie sich auf kleine Schritte der Selbstfürsorge konzentrieren. Genießen Sie eine Tasse Kaffee in Ruhe, machen Sie einen kurzen Spaziergang oder nehmen Sie sich Zeit für eine Atemübung.

 

·         Druck rausnehmen: Erinnern Sie sich daran, dass Selbstfürsorge kein Muss ist, sondern eine Einladung. Es geht nicht darum, alles zu schaffen, sondern liebevoll und fürsorglich mit sich umzugehen – sowohl im Urlaub als auch im Alltag.

Warnzeichen erkennen

Ob im Urlaub oder im Alltag – es ist wichtig, Warnzeichen für zunehmende Überlastung und Überforderung zu erkennen. Sofern Sie bemerken, dass Sie mit Ihren Versuchen, achtsamer durch den Alltag zu jonglieren, nicht vorankommen und keine Besserung Ihres Stressempfindens passiert, kann es sinnvoll sein, sich bei den folgenden Anzeichen professionelle Unterstützung zu suchen. 

Foto von Aiony Haust auf Unsplash
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·         Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung: Fühlen Sie sich trotz ausreichenden Schlafs ständig müde und erschöpft, kann das ein Zeichen für Überlastung sein.

 

·         Konzentrationsschwierigkeiten: Fällt es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren und bei einer Sache zu bleiben? Auch das kann auf Überforderung hindeuten.

 

·         Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Sind Sie schneller gereizt als sonst und haben häufiger Stimmungsschwankungen? Dann ist es Zeit, einen Gang zurückzuschalten.

 

 

·         Vernachlässigung eigener Bedürfnisse: Wenn Sie merken, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse immer wieder zurückstellen und sich selbst aus dem Blick verlieren, ist das ein Warnzeichen.

Meine Themenreihe hat deutlich gemacht, dass Selbstfürsorge wichtig und richtig ist – im Urlaub genauso wie im Alltag. Anstatt uns allerdings nun auch noch mit einer Verpflichtung für Selbstfürsorge unter Druck zu setzen, sollten wir uns jederzeit mit Mitgefühl und Verständnis begegnen. Sofern Sie ausreichend Selbstfürsorge nicht an jedem Tag in ihr Leben integrieren können, hören Sie zumindest auf Ihre innere Stimme und gönnen Sie sich Pausen und nehmen Sie sich Zeit für die Dinge, die Ihnen guttun, sobald es Ihnen möglich ist. Und wenn im Urlaub wie im Alltag die große Erholung ausbleibt? Dann erinnern Sie sich daran, dass auch kleine Schritte der Selbstfürsorge einen großen Unterschied machen können. Achten Sie jedenfalls auf Warnzeichen für Überlastung und nehmen Sie sie ernst.

 

 

Abschließend sei ein letztes Mal darauf hingewiesen: Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – für unsere körperliche und mentale Gesundheit. Wie ein Baum, der tief verwurzelt ist und dessen Krone im Wind zwar tanzt, aber nicht bricht, müssen wir zunächst für unsere eigene Standfestigkeit und innere Stärke sorgen. Nur dann können wir flexibel auf die Stürme des Lebens reagieren und gleichzeitig auch anderen einen verlässlichen Halt bieten, ohne unter der Last zusammenzubrechen. Seien Sie deshalb liebevoll und fürsorglich mit sich selbst – im Alltag und darüber hinaus.

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Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

 Tel.:0664 8937 872

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