In meinem letzten Beitrag habe ich über die Bedeutung von Selbstfürsorge als Grundlage für unsere Fähigkeit, anderen zu helfen, gesprochen. Diesmal möchte ich das Thema vertiefen und auf die praktische Umsetzung von Selbstfürsorge im Alltag eingehen. Oft denken wir, dass Selbstfürsorge zeitaufwendig und kompliziert sein muss, aber schon kleine Schritte können einen großen Unterschied für unser Wohlbefinden machen. Seien Sie achtsam mit sich selbst und finden Sie heraus, was Ihnen guttut. Integrieren Sie bewusst Momente der Selbstfürsorge in Ihren Tag – am Morgen, im Laufe des Tages und am Abend. Indem Sie immer wieder innehalten und sich selbst Gutes tun, stärken Sie Ihre seelische und körperliche Widerstandskraft und Ihr Wohlbefinden. Im Folgenden habe ich deshalb einige Selbstfürsorge-Ideen für die jeweilige Tageszeit notiert. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Austesten und (Weiter-)Entwickeln.
Die Macht der Morgenroutine
Der Start in den Tag hat einen enormen Einfluss auf unser Befinden und unsere Leistungsfähigkeit. Eine achtsame Morgenroutine kann uns helfen, mit mehr Klarheit, Energie und positiv gestimmt in den Tag zu starten. Überlegen Sie, was Sie brauchen, um gut in den Tag zu kommen. Das kann für jeden Menschen etwas anderes sein.
· Bewusstes Aufwachen: Nehmen Sie sich nach dem Aufwachen einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen und sich auf den Tag einzustimmen. Spüren Sie in sich hinein und nehmen Sie wahr, wie Sie sich fühlen.
· Dankbarkeitsübung: Notieren Sie jeden Morgen drei Dinge, für die Sie dankbar sind. Diese einfache Übung lenkt den Fokus auf das Positive und stärkt die mentale Widerstandskraft.
· Sanfte Bewegung: Starten Sie mit sanften Dehnübungen oder einem kurzen Spaziergang in den Tag. Bewegung regt den Kreislauf an und fördert das Wohlbefinden.
· Gesundes Frühstück: Gönnen Sie sich ein nährstoffreiches Frühstück, das Sie mit Energie versorgt. Nehmen Sie sich Zeit für das Essen und genießen Sie es in Ruhe.
Achtsame Pausen im Alltag
Im Laufe des (Arbeits-)Tages kann es schnell passieren, dass wir von Aufgaben und Verpflichtungen förmlich überrollt werden. Umso wichtiger ist es, regelmäßig innezuhalten und kleine Inseln der Selbstfürsorge in den Alltag einzubauen. Schon kurze Momente der Achtsamkeit können uns helfen, wieder zu uns zu kommen und neue Kraft zu schöpfen.
· Bewusstes Atmen: Legen Sie mehrmals am Tag eine kurze Pause für bewusstes Atmen ein. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich für einige Minuten ganz auf Ihren Atem. Atmen Sie tief ein und aus und lassen Sie die Anspannung mit jedem Ausatmen los.
· Kurze Bewegungseinheiten: Bauen Sie regelmäßig kurze Bewegungspausen in Ihren Alltag ein. Stehen Sie auf, strecken und dehnen Sie sich oder machen Sie einen kleinen Spaziergang. Bewegung hilft, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken.
· Achtsamkeitsübungen: Integrieren Sie kurze Achtsamkeitsübungen in Ihre Alltagsroutine. Zum Beispiel können Sie beim Händewaschen ganz bewusst die Wärme und das Gefühl des Wassers auf Ihrer Haut wahrnehmen oder bei einer Tasse Tee all Ihre Sinne auf das Getränk richten.
· Digitale Auszeiten: Gönnen Sie sich immer wieder Pausen von digitalen Geräten. Schalten Sie das Handy für eine Weile aus und widmen Sie sich ganz dem Moment. Nutzen Sie die Zeit, um durchzuatmen, etwas zu essen oder ein paar Seiten in einem Buch zu lesen.
Selbstfürsorge-Rituale am Abend
Der Abend ist eine wertvolle Zeit, um zur Ruhe zu kommen, den Tag ausklingen zu lassen und sich auf einen erholsamen Schlaf vorzubereiten. Gestalten Sie Ihren Abend bewusst als Zeit der Selbstfürsorge und entwickeln Sie Rituale, die Ihnen guttun.
· Dankbarkeitsritual: Ähnlich wie am Beginn des Tages können Sie den Tag mit Dankbarkeit abschließen. Lassen Sie Ihren Tag Revue passieren und notieren Sie ein paar Dinge, für die Sie dankbar sind. Diese Übung hilft, den Fokus auf das Positive zu richten und mit einem guten Gefühl ins Bett zu gehen.
· Entspannungsübungen: Nehmen Sie sich Zeit für Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung, Meditation oder sanftes Yoga. Diese Praktiken helfen, Körper und Geist zu beruhigen und fördern einen erholsamen Schlaf.
· Bildschirmfreie Zeit: Verzichten Sie mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auf digitale Geräte. Das blaue Licht der Bildschirme kann die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmen und die Schlafqualität beeinträchtigen. Nutzen Sie stattdessen die Zeit, um ein Buch zu lesen, Tagebuch zu schreiben oder einfach in Ruhe zu entspannen.
· Schlafenszeit-Routine: Entwickeln Sie eine regelmäßige Schlafenszeit-Routine, die Ihnen hilft, zur Ruhe zu kommen. Das können ein warmes Bad, eine Tasse Kräutertee oder eine sanfte Gesichtsmassage sein. Wichtig ist, dass es Rituale sind, die Sie genießen und die Ihnen dabei helfen, die Herausforderungen des Tages loszulassen.
Denken Sie weiterhin daran: Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Nur wenn wir gut für uns selbst sorgen, können wir langfristig stark und ausgeglichen sein – für uns selbst und für die Menschen, die uns am Herzen liegen. Machen Sie den ersten Schritt und fangen Sie noch heute damit an, kleine Inseln der Selbstfürsorge in Ihren Alltag zu integrieren. Ihr Wohlbefinden wird es Ihnen danken!
Im Juli beschäftige ich mich mit Selbstfürsorge im Urlaub, denn oft geht mit der Vorfreude auf den Urlaub auch ein hoher Erwartungsdruck einher. Wir hoffen, dass die freie Zeit all unsere Probleme löst und wir erholt und zufrieden in den Alltag zurückkehren. Doch was, wenn die ersehnte Erholung ausbleibt und der Urlaub nicht die erwünschte Wirkung zeigt?