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Die Angst vor KI: Psychische Belastungen und effektive Bewältigungsstrategien

In meiner aktuellen Serie beleuchte ich die Angst vor Künstlicher Intelligenz (KI) in verschiedenen Kontexten. Diesmal gehe ich auf psychische Belastungen ein, die aus der Angst vor den rasanten Veränderungen durch die KI entstehen können, und weise auf Strategien hin, um diesen entgegenzuwirken.

Die Furcht vor KI kann tiefgreifende psychische Belastungen hervorrufen, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Belastungen gehören:

  • -          Allgemeine Ängste und Sorgen bezüglich der Zukunft und der eigenen Sicherheit in einer von KI geprägten Welt.
  • -          Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen, die aus der ständigen Besorgnis resultieren.
  • -          Depressive Verstimmungen und Gefühle von Ohnmacht angesichts scheinbar unaufhaltsamer technologischer Entwicklungen.
  • -          Vermeidungsverhalten – etwa das Meiden von Nachrichten über KI oder absolute Ablehnung eines Umgangs mit KI-Systemen.
  • -          Soziale Isolation, wenn die Angst zu einem Rückzug aus dem öffentlichen und sozialen Leben führt.

 

Erstellt mit Dall E
Erstellt mit Dall E

Strategien zur Bewältigung der Angst vor Künstlicher Intelligenz

Eine der effektivsten Strategien zur Bewältigung von Sorgen rund um die Entwicklung im Bereich der KI ist die Förderung von Information und Aufklärung. Unwissenheit schürt oft Angst, weshalb ein fundiertes Verständnis von KI entscheidend sein kann, um (unbegründete) Befürchtungen zu zerstreuen. Studien zeigen, dass Personen, die über ein solides Grundwissen verfügen, weniger anfällig für Ängste sind, da sie die Technologie besser einordnen können. Informationsquellen wie Fachliteratur, Online-Kurse und öffentliche Vorträge bieten wertvolle Einblicke in die Funktionsweise von KI, ihre Anwendungsbereiche und die damit verbundenen ethischen Überlegungen. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, ein ausgewogeneres Bild der Technologie zu zeichnen und ihre Potenziale realistisch zu bewerten.

 

Indem man sich selbstreflektierend die Frage stellt, wovor man genau Angst hat und was die schlimmsten Befürchtungen sind, können rationale von irrationalen Ängsten unterschieden werden. Ein solcher introspektiver Prozess hilft nicht nur, die eigenen Ängste besser zu verstehen, sondern auch, gezielte Strategien zu ihrer Bewältigung zu entwickeln. Helfen kann auch das Schreiben eines Angsttagebuchs oder Gespräche mit Expert:innen, um den Ursachen der Angst auf den Grund zu gehen, Ängste einem Realitätscheck zu unterziehen und sie schrittweise abzubauen.

 

Schwachstellen der KI

Künstliche Intelligenz wird oft als das berufliche Ende für gewisse Dienstleister:innen wie beispielsweise Übersetzer:innen gesehen. An diesem Beispiel erläutere ich, weshalb wir uns (noch) nicht fürchten müssen: Bei generativen Übersetzungsanwendungen treten bis heute kontextuelle Fehler auf, die KI-Tools können aufgrund der Grenzen hinsichtlich des Bearbeitungsumfangs (noch) nicht für Einheitlichkeit sorgen, sie verstehen den Grundkontext häufig nicht oder vergessen ihn nach wenigen Absätzen, weshalb beispielsweise Fachbegriffe nicht korrekt übersetzt werden und Fachjargon nicht kontextabhängig erfasst wird. Jeder von einer KI generierte oder überarbeitete Text sollte deshalb einem professionellen Lektorat und Korrektorat unterzogen werden.

 

Die KI ist damit aktuell kein Ersatz für menschliche Übersetzer:innen und arbeitet auch in anderen Bereichen der (kreativen) Texterstellung mangelhaft. Die derzeitige Generation Künstlicher Intelligenz stößt an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Tiefe zu erzeugen sowie Feinheiten zu beachten und Originalität zu erzeugen. Für generative Text-KI ist es herausfordernd, die Komplexität menschlichen Denkens und die subtilen Nuancen kreativer Ausdrucksweisen zu erfassen, die durch Erfahrungen, Emotionen und ein tiefgreifendes kulturelles Verständnis geprägt sind. KI-Übersetzungen gleichen deshalb in vielen Punkten sinnbefreiten Übersetzungen aus chinesischen Anleitungen für Tech-Produkte.

Erstellt mit Dall E
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Unterstützungsmöglichkeiten bei Sorgen rund um die KI

Die Auseinandersetzung mit der Angst vor KI ist ein komplexer Prozess, der ein proaktives Vorgehen erfordert. Durch Aufklärung, Selbstreflexion und die Nutzung verfügbarer Ressourcen können wir lernen, unsere Ängste zu überwinden und die positiven Möglichkeiten der KI zu nutzen. Für Menschen, bei denen die Angst vor KI das tägliche Leben beeinträchtigt, kann die Inanspruchnahme professioneller Unterstützung sinnvoll sein. Professionelle Therapeut:innen können individuelle Strategien zur Angstbewältigung anbieten und dabei helfen, die mentale Resilienz zu stärken. 

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Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

 Tel.:0664 8937 872

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