Mit diesem Beitrag starte ich in das sechste Jahr meines Blogs, in dem ich regelmäßig informative Artikel zu ausgewählten psychotherapeutischen, psychologischen, psychosozialen, gesellschaftlichen sowie aktuellen Themen verfasse. Abermals bedanke ich mich bei zahlreichen Leserinnen und Lesern und allen Interessierten für die positiven Rückmeldungen. Es ist mir ein Anliegen, Ihnen im Rahmen dieses Blogs Einblicke in meine psychotherapeutische Praxis und jene Themen zu geben, die so viele von uns umtreiben.
Das letzte Jahr habe ich damit begonnen, mich mit der Trost-Thematik auseinanderzusetzen. Insbesondere in schwierigen Zeiten sehnen wir uns nach Sicherheit und Stabilität. Leider können wir nicht immer auf Menschen zurückgreifen, die uns bei Bedarf in den Arm nehmen und (fest-)halten und uns durch ihr reines Da-Sein Trost spenden. Daher war mein Beitrag darauf fokussiert, wie wir sowohl Trost spenden als auch (in uns selbst) Trost finden können. Lesen Sie hier mehr: Trost suchen und finden.
Im März erörterte ich aufgrund der Ereignisse in der Ukraine, wie wir mit Ängsten und Sorgen umgehen (können). Anders als Angststörungen und Phobien sind Ängste oder Sorgen nicht grundsätzlich behandlungsbedürftig. Die Angst an sich ist ein überlebenswichtiger Instinkt, der uns vor Gefahren schützt und uns dabei hilft, unsere momentane Situation zu verändern, um in einem Gefühl von Sicherheit anzukommen. In diesem Beitrag finden Sie Empfehlungen, wie mit Sorgen und Ängsten, die natürlich sind und denen keine Störung zugrunde liegt, umgegangen werden kann: Krieg & Pandemie: Ängsten und Sorgen begegnen.
An diese Thematik anschließend habe ich mich im April mit Ängsten beschäftigt, hinter denen Krankheitsbilder stecken können. Sobald eine spezifische Angst die Kontrolle über unser Leben übernimmt und dazu führt, dass wir uns nicht nur manchmal, sondern täglich, regelmäßig und im schlimmsten Fall pausenlos schlecht fühlen und ein Leidensdruck besteht, unter dem wir unseren normalen Alltag nicht mehr (uneingeschränkt) leben können, gilt dies als behandlungswürdig. Lesen Sie dazu hier mehr: Generalisierte Angststörung & Transgenerationale Traumatisierungen.
Um sich aus einer Angstspirale befreien zu können, kann es hilfreich sein, die Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche zu kennen. Denn nur, wenn wir gesund sind und uns körperlich fit fühlen, können wir auch emotional und psychisch in voller Kraft stehen und auf alle Ressourcen in uns zurückgreifen. Im Mai erklärte ich deshalb, wie man das sogenannte Embodiment für das eigene Wohlbefinden nutzen kann: Embodiment: Wechselwirkungen von Körper und Psyche.
Spezifischer wurde es im Juni, als ich Embodiment als Therapieansatz bei Enuresis und Enkopresis veranschaulicht habe. Da Untersuchungen zu Embodiment bestätigen, dass eine bestimmte Körperhaltung die Emotionslage direkt und unbewusst beeinflusst, können wir umgekehrt über (Muskel-)Übungen gezielt an unpassenden Emotionen arbeiten. Mehr dazu finden sie hier: Embodiment bei Enkopresis und Enuresis
Im Juli veröffentlichte ich den ersten Teil meiner dreiteiligen Reihe zum Thema Selbstfürsorge und Zugehörigkeit und stellt hierfür die Frage: Wo ist mein Platz in der Welt? In diesem einführenden Beitrag stelle ich u. a. die hilfreichsten Tipps bezüglich Selbstfürsorge vor: Wo ist mein Platz in der Welt? Eine Reihe zum Thema Selbstfürsorge und Zugehörigkeit.
Der zweite Teil der Reihe beschäftigte sich im August mit der Basis für eine gelingende Selbstfürsorge, die in der Zugehörigkeit und dem Vertrauen darauf besteht, in einem stabilen sozialen Netz verhaftet zu sein – insbesondere ist dies essenziell für Menschen, die für andere (z. B. Kinder, Ältere) verantwortlich sind und Betreuungspflichten haben: Zugehörigkeit als Basis für Selbstfürsorge.
Im September habe ich diese Reihe abgeschlossen, indem ich speziell auf das Zugehörigkeitsgefühl unter Kindern und auf Schulangst sowie Schulwechsel eingegangen bin. Wenngleich Veränderungen ein Teil des Lebens sind, ist es nur natürlich, dass wir auf eine Veränderung eher mit Sorge oder sogar ängstlich reagieren. Unbekannte Situationen zu meiden, liegt in der menschlichen Natur. Der Fokus des Beitrags lag daher darauf, wie das Selbstbewusstsein von Kindern gestärkt werden kann: Kinder für Schulbeginn und Schulwechsel stärken.
Eine weitere dreiteilige und praxisorientierte Themenreihe startete im Oktober und hatte körperliche und emotionale Immunbooster im Blick. Der Einführungsbeitrag konnte bereits mit zahlreichen Praxistipps, wie man in ein problemlösungsorientiertes Denken und Handeln kommen kann, aufwarten: Themenreihe „Körperliche und emotionale Immunbooster“.
Im November ging es mit Praxistipps gehen Ängste weiter, und ich habe gezeigt, wir in das Tun kommen und aktiv gegen Ängste und Sorgen auftreten können, die durch äußere Geschehnisse in uns entstanden sind. Sie finden hier praktische Handlungsempfehlungen, wie mit Sorgen und Ängsten umgegangen werden kann, die natürlich sind und denen keine Störung zugrunde liegt: Körperliche und emotionale Immunbooster: Praxistipps gegen Ängste.
Das Jahresende war zugleich Abschluss dieser Reihe und zeigte, dass wir uns Hilfe und Unterstützung nicht nur suchen dürfen, sondern auch sollten, sobald wir merken, dass wir uns mit und in unserem Leben seit Beginn und/oder im Verlauf der Coronakrise, des Ukraine-Kriegs, der Steigerung der Lebenshaltungskosten u.v.m. unwohl fühlen, den Lebenssinn vermissen, mit Gewalt konfrontiert sind, wenn wir Symptome einer Überlastung und Belastung verspüren, uns ruhelos fühlen, nicht mehr schlafen können und vielleicht körperliche Schmerzen haben. Der Beitrag listete außerdem Unterstützungsangebote auf: Körperliche und emotionale Immunbooster: Unterstützungsangebote.
Ich freue mich, wenn Sie auch in diesem Jahr regelmäßig mitlesen und verfolgen, wie ich anhand unterschiedlicher Themen das Feld von Psychotherapie, Psyche und Emotionen erkläre.
Alles Gute für das Jahr 2023,
Ihre
Michaela Legl-Bruckdorf