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Körperliche und emotionale Immunbooster: Praxistipps gegen Ängste

In diesem Monat wollen wir in das Tun kommen und aktiv gegen Ängste und Sorgen auftreten, die durch äußere Geschehnisse in uns entstanden sind. Vielleicht erinnern Sie sich an Ihre Kindheit und an Ratschläge von Erwachsenen, wie Sie mit Sorgen oder Ängsten vor spezifischen Dingen oder (Prüfungs-)Terminen umgehen könnten. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die bereits bei Kindern positive Wirkung entfalten, aber im Erwachsenenleben leider vergessen werden. Gedanken und Sorgen greifbar zu machen und aktiv von sich selbst abzugeben und zu trennen, führt oftmals zu einer ersten Erleichterung. Das kann in Form von Tagebucheinträgen passieren, aber auch die Idee des „Sorgenfresserchens“ kann in abgewandelter Version verwendet werden: Schreiben Sie Belastendes auf und schließen Sie es ein – in eine Spardose, ein besonderes Aufbewahrungsgefäß oder nähen Sie sich tatsächlich Ihr eigenes Sorgenfresserchen (oder sogar mehrere, getrennt nach Kategorien; hier finden Sie eine Näh-/Bastel-Anleitung: Nähanleitung: Plüschfigur "Sorgenfresser" | Nähen | Kreativ-Blog | Stoffe-Zanderino). 

Das kann in Form von Tagebucheinträgen passieren, aber auch die Idee des „Sorgenfresserchens“ kann in abgewandelter Version verwendet werden: Schreiben Sie Belastendes auf und schließen Sie es ein – in eine Spardose, ein besonderes Aufbewahrungsgefäß oder nähen Sie sich tatsächlich Ihr eigenes Sorgenfresserchen (oder sogar mehrere, getrennt nach Kategorien; hier finden Sie eine Näh-/Bastel-Anleitung: Nähanleitung: Plüschfigur "Sorgenfresser" | Nähen | Kreativ-Blog | Stoffe-Zanderino).

 

Es kann außerdem helfen, im Sinne der Schreibtherapie eine Geschichte zu schreiben, in der die eigenen Sorgen thematisiert werden, die allerdings ein gutes Ende nimmt. 

Handlungsempfehlungen

In meinen praktischen Handlungsempfehlungen fasse ich zusammen, wie mit Sorgen und Ängsten, die natürlich sind und denen keine Störung zugrunde liegt, umgegangen werden kann:

 

1. Angst normalisieren: Zu begreifen, dass Angst keine Störung, sondern sogar ein lebenswichtiger Mechanismus ist, kann dabei helfen, eigene Gefühle zu regulieren. Angst kann gesund sein, und sich Sorgen zu machen, ist normal. 

 

2. Aktiv gegen die Angst: Angst kann lähmen. Doch wir sind unseren Sorgen nicht schutzlos ausgeliefert. Wenn Sie bei sich und Ihren Kindern Angst und Sorge feststellen, können Sie diese in die richtige Richtung lenken: Bereiten Sie sich auf die Situation vor, die Ihnen Angst macht. In Zusammenhang mit der Energiekrise kann das bspw. darin bestehen, genügend Lebensmittel und Wasser für den Ernstfall vorrätig zu haben und zu planen, wo Sie gegebenenfalls einige Tage unterkommen können, wenn Sie im Winter keine funktionstüchtige Heizung hätten.

 

3. Informationsbeschaffung/-begrenzung und Quellenbewertung: Manche Ängste sind rational nicht mehr fassbar oder wurden über die Zeit verstärkt. Die fundierte Recherche zum Thema kann helfen, die Oberhand über die Angst zurückzugewinnen. Viele Sorgen existieren nur in unseren Köpfen, deshalb ist hier eine Frage ganz essenziell: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das wirklich eintritt? Die ständige Verfügbarkeit neuer Informationen bspw. über den Krieg in der Ukraine kann allerdings auch dazu führen, dass man zwanghaft nach Neuigkeiten suchen. Versuchen Sie, Ihre Quellen objektiv einzuschätzen, verlieren Sie sich nicht in der Welt privater Videodokumentationen, verwenden und verweisen Sie ausschließlich auf seriöse Nachrichtenportale. Setzen Sie für sich und Ihre Angehörigen zeitliche Limits oder bestimmte Tageszeiten fest, zu denen Nachrichten konsumiert werden.

 

4. Ablenkung fördern und sich bewegen: Gehen Sie hinaus und lassen Sie digitale Endgeräte zu Hause; gestalten Sie einen gemeinsamen Spielenachmittag, lesen Sie Bücher, gehen Sie Ihren Hobbys nach und fordern Sie Ihre Kinder auf, dasselbe zu tun und sich zu bewegen (s. auch Oktober-Beitrag).

5. Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst: Ihre eigene Nervosität kann jene Ihrer Angehörigen begünstigen oder sogar erst auslösen. Selbst wenn Sie den Drang verspüren, häufig über aktuelle Entwicklungen sprechen zu müssen, seien Sie sich bewusst, dass Kinder nicht über die Informationen und die Lebenserfahrung verfügen, die Sie trotz Ihrer Angst im Hinterkopf haben. Achten auch Sie darauf, sich nicht von der Informationsflut mitreißen zu lassen, teilen Sie nicht von offizieller Seite bestätigte Meldungen keinesfalls über (soziale) Medien.


Bilder: Photo 1 by Marcos Paulo Prado on Unsplash

Photo 2 by Atikah Akhtar on Unsplash

Photo 3 by Folu Eludire on Unsplash

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Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

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