· 

Gestärkt durch den zweiten Lockdown

Trotz anderslautender Empfehlungen hinsichtlich der psychischen und emotionalen Gesundheit befinden wir uns ab 17.11.2020 in einem weiteren Corona-Lockdown. Die Aufgaben und Herausforderungen sind für jede und jeden von uns mannigfaltig, weshalb es mir ein Anliegen ist, einmal mehr auf Unterstützungsangebote und grundlegende Möglichkeiten hinzuweisen, die wir haben, um unser inneres Wohlbefinden zu (ver-)stärken, Energie und Gesundheit zu tanken.

Zunächst verweise ich auf meinen September-Beitrag, der zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten und Institutionen listet, bei denen Sie bei Bedarf Hilfe und Beratung in Anspruch nehmen können. Es ist mir besonders wichtig zu betonen, dass nach dem ersten Lockdown anhand von Erhebungen belegt wurde, welche schwerwiegenden und langfristigen Folgen die Situation auf unsere Psyche, unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben kann. Deshalb nochmals mein Hinweis an Sie: Nehmen Sie Unterstützung in Anspruch – im besten Fall, bevor Sie sich gänzlich unwohl fühlen. Niemand muss alleine kämpfen!

 

 

 

Nehmen Sie die Betreuungsmöglichkeiten für Ihre Kinder in Anspruch, lassen Sie sich nicht zerreißen zwischen den Arbeitsanforderungen, die an Sie gestellt werden, und den pädagogischen Verpflichtungen, denen bei Bedarf weiterhin an den Schulen nachgekommen wird. Ihre Kinder werden es Ihnen danken, nicht sozial isoliert zu werden (siehe dazu auch den Oktober-Beitrag). Dasselbe gilt für die Betreuung pflegebedürftiger Angehörige (auch außerhalb der Corona-Krise): Erkundigen Sie sich und nehmen Sie alle Angebote, die Ihnen zustehen, in Anspruch. 

Natur und Wald als Immunbooster: Der Biophilia-Effekt

Kostenfreie Stärkung für die körpereigenen Abwehrkräfte sowohl in psychischer als auch physischer Hinsicht liefert uns die Natur. Finden Sie Ihren Ort in der Natur, den Sie regelmäßig aufsuchen – besonderes geeignet sind lichte Baumbestände, um zu Ruhe und Erholung zu gelangen. Bedenken Sie: Sie dürfen auch während des Lockdowns zum Spazierengehen und für körperliche Ertüchtigung in die Natur fahren bzw. gehen. Machen Sie davon Gebrauch, denn insbesondere der Wald ist unser eigentlicher, existenzieller Lebensraum, der uns hilft, uns selbst und die Mechanismen der Natur besser zu verstehen. 

Der Wald unterstützt nicht nur die Wirkung von (Psycho-)Therapien, sondern kann jedem Menschen, ob geschwächt oder gesund, zu Standfestigkeit verhelfen, zu einem Gefühl, das „sich erden“ genannt wird und dessen Effekt in der Natur viel intensiver zu spüren ist als im Raum (siehe dazu auch meinen Beitrag zur Ökotherapie). Die städtische Verdichtung mit ihren Verunreinigungen, Abgasen, Lärm, Hektik sowie unterschiedlichen schädlichen Konstellationen und die alltägliche Lebenswirklichkeit vieler Menschen stehen in einem scharfen Kontrast zu unseren ureigenen Sehnsuchtsorten Wald, Natur und Grünraum.

 

 

Ganz wesentlich an der Steigerung des Wohlbefindens in der Natur beteiligt sind die Boten- und Kommunikationsstoffe der Bäume: die Terpene. Diese Aromakomponenten, die in einer Stadt nicht vorhanden sind, führen nachweislich zu einem besseren psychischen wie körperlichen Wohlbefinden und verstärken die Arbeit des Immunsystems auf positive Weise, indem die Anzahl der körpereigenen Killerzellen erhöht wird. 

Atemübungen und Meditationen in der Natur

Um die bioaktiven Substanzen des Waldes noch besser aufnehmen und deren Wirkung auf den Körper und unseren Geist intensivieren zu können, haben sich Atemübungen oder/und Meditationen bewährt. Eine einfache Atemübung besteht darin, beim Einatmen bis 4 zu zählen, die Pause zwischen Einatmung und Ausatmung wiederum 4 Sekunden zu dehnen und schließlich 4 Sekunden auszuatmen. Für die Dauer von zwei Minuten ausgeführt, kräftigt das ihre Körperwahrnehmung und trainiert zusätzlich die Lunge sowie führt zu einer besseren Konzentration und Fokussierung auf das Wesentliche: Sie selbst als Mensch.

 

 

Meditations-Apps leiten Sie durch Meditationen zu unterschiedlichen Themen, stärken ein positives Selbstbild, lassen Sie zur Ruhe und auf andere Gedanken kommen. Probieren Sie es aus, zum Beispiel mit der App „Calm“. Angeboten werden auch Meditationen im Gehen, die Sie in der Natur ausführen können, viele Meditationen verbinden Atemübungen mit Reflexionen.

Achten Sie gut auf sich. Dazu gehören Bewegung (an der frischen Luft), soweit es Ihnen möglich ist, ausgewogene, ganzheitliche Ernährung, ein geregelter Tagesablauf mit Beibehaltung alltäglicher Rituale wie Aufstehen zur selben Zeit, Ankleiden und Körperpflege (ggf. trotz Home-Office). Halten Sie Ihren Körper fit, die Muskeln geschmeidig und aktiv, versuchen Sie es mit Yoga-Dehnübungen, die Sie ganz einfach zum Beispiel via YouTube erlernen können. Informieren Sie sich ausschließlich aus seriösen Quellen und maximal einmal pro Tag.

 

Ich wünsche Ihnen allen eine gute Gesundheit!

 

 

Bei Fragen können Sie sich gerne melden.

Quellenangaben:

Die Informationen basieren teilweise auf der Dokumentation „Der Wald als Heiler – Der Biophilia-Effekt“ (2020) mit Forschungsergebnissen des Biologen und Autors Clemens G. Arvay, Thomas Legl (Gesundheitspsychologe), Peter Mayer (Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald), Hans-Peter Hutter (Ökologe und Umweltmediziner) und Brigitte Kopp (Department für Pharmakognosie).

 

Bilder:

Bild 1: Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/tumisu-148124/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=5041623">Tumisu</a> auf <a href="https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=5041623">Pixabay</a>

Bild 2: Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/bighope2020-16051874/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=5045568">Deen Alexey</a> auf <a href="https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=5045568">Pixabay</a>

Bild 3: Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/valiphotos-1720744/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=1072823">Valiphotos</a> auf <a href="https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=1072823">Pixabay</a>

Bild 4: Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/silviarita-3142410/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=4339816">silviarita</a> auf <a href="https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp;utm_campaign=image&amp;utm_content=4339816">Pixabay</a>

 

 

 

 


Logo zentrumerle-psychotherapie

 

Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

 Tel.:0664 8937 872

office@psychodramatikerin.at

 

 

© Copyright sämtlicher Texte und Inhalte: Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

 Die Inhaberin dieser Webseite behält sich vor, gegen jede Art der Übernahme und Verwertung durch Einzelpersonen und/oder andere Institutionen rechtliche Schritte einzuleiten.